Meine Ernährung ist zu Hause zwar deutlich besser aber auf Dauer auch einseitiger geworden. Für mich alleine koche ich keine sechs Gänge, und was ich an Hauptgerichten in kleinen Portionen zubereiten kann, habe ich mittlerweile schon durch Wiederholung perfektioniert. Wie soll ich daher weitermachen? Ich sammle keine Kochbücher, da mir meist die richtigen Zutaten zum richtigen Gericht fehlen. Und wieso soll ich mich dann quälen mit Bildern von Gerichten, die ich nicht nach Gusto machen kann?

Für mich bleibt als Ausweg daher nur der Lieferservice. Derzeit bietet ja fast jedes Restaurant das an. Die Wartezeit ist zwar eine Geduldsprobe, dafür wird man aber ohne Mühen mit Kalorien versorgt. Auf Feinheiten wie Dresscode braucht man ebenfalls keine Rücksicht zu nehmen. Und bei der entsprechender Ausstattung ist durch das Home-Entertainment-System auch für Unterhaltung beim Verzehr gesorgt.

Und so finden portugiesisches Spanferkel aus einem kleinen Lokal am Ufer des Tejo genauso zu mir wie zu pressende Enten wahlweise von der Spree oder der Themse. Wenn es leichter sein soll, dann bestelle ich eben molekulare Finessen aus Katalonien. Interessanter Weise haben gerade die Blinis die kürzeste Anreise. Da habe ich nämlich eine authentische Quelle in meiner Nachbarschaft aufgetan. Den passenden Störrogen habe ich in Konserven auf Vorrat.

Dieses Schreiben hat mich richtig hungrig gemacht. Ich gehe jetzt kurz hinunter und hole mir vom Schachtelwirt etwas. Mahlzeit!