Auch wenn man über solche Dinge normalerweise nicht spricht, kann nicht nicht anders, als es auszusprechen. Es ist die letzte Nachricht, die ich von hier schreiben werde. Die Flucht ist nämlich schon geplant, das Datum steht auch schon fest. Morgen geht es los und mit ein wenig Glück kann ich die Fesseln abstreifen und in die Freiheit entkommen.

Natürlich ist das Leben zu Hause kein Vergleich zu Bagne de Cayenne, außer vielleicht der Tatsache, dass mein Bildschirmhintergrund Orte zeigt, die zwar pittoresk, aber unerreichbar sind. Und ich rede nicht von Sandstränden auf tropischen Inseln, spektakulären Berggipfeln oder pulsierenden Metropolen, sondern bloß vom Park nebenan. Keinen Tag länger halte ich das aus, ich muss hier entfliehen.

Das Ende der Isolation ist nahe, was auch allerhöchste Zeit ist, da ich meinen Kollegen Louis Dega nicht mehr ausstehen kann. Zugegeben, er ist imaginär und keine große Hilfe in der Planung der Flucht, aber ich kann es kaum erwarten, ihn zurück zu lassen.

Der Plan ist einfach, ich habe die entscheidende Schwachstelle identifiziert. Jede siebte Straßenbahn, die von mir zum Stadtrand führt, ist leer. Das habe ich nun über die letzten Wochen beobachtet. Daher werde ich meine Sachen packen und morgen in aller Früh aufbrechen.

Wünscht mir Glück!

— Henri Charrière

Fin