Nicht nur für Schauspieler und Moderatoren sind schöne Zähne ein Muss, auch bei allen anderen Berufen ist es von Vorteil, wenn das Lächeln strahlt und eine gewisse Kompetenz in der Pflege zeigt, wenn schon die Natur die Färbung und Anordnung eher dem eines Krokodils ähnlich gemacht hat, als die perlweiße Perfektion, die wir aus der Werbung kennen.

Daher nehme ich die Wartung meines Mahlwerks ernst. Da kam es mir ganz Recht, dass Unterstützung durch modernste Technologie ein Ergebnis wie vom Zahnarzt selbst versprach. Also weg mit der schnöden manuellen Zahnbürste, die garantiert durch falsche Anwendung bei zu viel Muskelkraft das Zahnfleisch beschädigt und bei zu wenig Einsatz einem mit Löchern groß wie beim Emmentaler im Zahnschmelz zurück lässt. Nur das neueste Modell mit Bluetooth, Kopplung an Smartphone und Auswertung durch künstliche Intelligenz verspricht den Erhalt des gesunden Bisses bis ins hohe Alter.

Die Sache ist aber verzwickt. Meine Smarte Zahnbürste will sich nicht mit meinem Handy verbinden, aber ohne Registrierung des Geräts ist eine Freischaltung zu den obligatorischen Updates nicht möglich, ohne die sich der Reinigungsvorgang weder per Sprach-, Gesten- oder Geruchssteuerung nicht in Gang setzen lässt. Jetzt sitze ich schon seit einer Woche an dem Problem. Nach unzähligen Versuchen hält sich mittlerweile mein Notebook für die Zahnbürste und meine Waschmaschine identifiziert sich als Handy. Noch zwei Update-Zyklen und wenn ich vielleicht meinen Herd in diese Ménage à trois hinzunehme, kann ich wieder ins Internet und mich bei der Kundenhotline nach neuen Treibern erkundigen. Ich würde in der Zwischenzeit auch wieder zum händischen Putzen zurückkehren, traue mich aber nicht, in der Drogerie nach nicht-Internet-of-Things-tauglicher Zahnpasta zu fragen. Ohne App geht die neue Tube nämlich auch nicht auf.