Beim Schlendern entlang meines Bücherregals ist mir der Zoo an Tieren aufgefallen, den ich mir Dank O’Reilly eingefangen habe. Die Jüngeren von Euch haben sicher alle ebenfalls eine Python, nur die Älteren werden vielleicht auch ein Kamel ihr eigen nennen. Letztens habe ich mir noch eine Taube zugelegt.

Mein Problem mit diesen lieben Tieren ist die fehlende Interaktion. Sie stehen nur da, als Manifestation meines schlechten Gewissens und meines unzweifelhaft wenig zukunftssicheren Geschmacks bei der Wahl meiner Lieblinge, geben ansonsten kein Lebenszeichen von sich. Also muss etwas Lebendigeres her!

Seit kurzem habe ich also ein Haustier. Um Missverständnisse gleich aus dem Weg zu räumen: ich habe das liebe Vieh nicht beim weltbeherrschenden Krisenprofiteur in Seattle bestellt, sondern ethisch korrekt bei einem kleinen lokalen Händler. Ein Besuch beim Züchter war leider nicht möglich, bin mir aber sicher, dass die Kleinen genug Spiel und Auslauf haben, bevor sie verschickt werden.

Das Training gestaltet sich viel anspruchsvoller, als ich gedacht habe. Dass der Jagdinstinkt noch nicht sonderlich gut ausgeprägt ist, war mir klar, aber ein wenig mehr Biss hätte ich mir schon gewünscht. Dafür weniger Begeisterung für die Fransen in meinem Teppich. Und wie lange kann man bitte pro Tag schlafen?! Die nötige Zuneigung bin ich jetzt gerne bereit zu geben, habe aber doch so meine Zweifel, wie es ist, wenn ich mal eine Woche lang nicht nach Hause komme. Schließlich werden Streicheleinheiten und regelmäßiges Bürsten eingefordert. Manchmal auch eine Rettung, wenn sich mein Haustier (ich habe übrigens noch keinen Namen) unterm Tisch verkrochen hat.

Alles in Allem kann ich nur zu so einer Anschaffung raten, vor allem, wenn man sich zu Hause alleine fühlt. Aber bitte nur die neueste Generation, die Alten sind bockig und unbelehrbar! Und wenn sich mein Saugroboter gut macht, gönne ich mir für den Garten auch einen Mähroboter…