Heute keine rätselhafte Geschichte, keine verschwurbelte Komposition. Es ist ein Aufruf, ein Appell, eines alternden Mannes, es doch mal mit einer Zeitreise zu versuchen. Nicht die nostalgische Version, in der früher alles besser war als heute, heute nichts wie früher, schon gar nicht die Nostalgie. Sondern ein gleichwohl emotionales wie literarisches Experiment. Im Zeitungssammler neben meinem Schreibtisch fand ich, begraben und vergessen wie Tutanchamun, ein paar alte Zeitungen. Natürlich die Wochenendbeilage, da im täglichen Teil die Geschichte schon gelaufen ist (nun ja, auch da hat es mich überrascht, wie wenig sich in den sieben Jahren getan hat). Dem Bericht über Art Deco Bauten war die Zeit nicht anzumerken, es ist schließlich egal, welches Jahrhundert gerade zu Ende geht. Die Gärten blühen wie jedes Jahr und mit Erleichterung konnte ich feststellen, den einen oder anderen Trend in der Inneneinrichtung nicht mitgemacht zu haben. Selbst die Kolumne des Agony Uncles war zeitlos amüsant geschrieben.

Wie also besser die Qualität der schreibenden Zunft zu beurteilen als durch Zeitablauf? Die Neuigkeit ist raus, was bleibt ist das Handwerk und das Gespür für das Wort. Morgen versuche ich etwas brandgefährliches. Ich suche einen alten Twitter Eintrag und schaue, wie der so gealtert ist…


P.S.: Die Wanderschuhe vom Ausflug am vorigen Wochenende haben nun eine neue Fülle.